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Gap Year: Auszeit nach der Schule

Gap Year zur Orientierung nach der Schule sehr gefragt

Das Jahr Auszeit nach der Schule, auch Gap Year genannt, steht bei Schulabgängern hoch im Kurs: Nach dem anstengenden G8 erst einmal durchschnaufen! Apropos G8: das hat offenbar diesen neuen Trend so richtig befeuert, aber auch der Wegfall der Wehrpflicht bzw. des verpflichtenden Ersatzdienstes. Ein weiterer Aspekt ist sicher auch die gute wirtschaftliche Situation, die es den Eltern erlaubt, die Kinder bei ihrem Sabbatical finanziell zu unterstützen. Ungefähr 50% der Jugendlichen steigen erst nach einem Jahr in Studium bzw. Ausbildung ein, so die Schätzung von Lehrern.

Aber was genau macht man mit dieser freien Zeit? Denn eines ist klar: die wenig geliebte, aber doch nützliche Struktur einer Schule mit Stundenplan, Hausaufgaben und klaren Terminen ist jetzt weg. Statt dessen ist der Jugendliche plötzlich selbst für den Tagesablauf und die Planung der kommenden Monate zuständig – und damit auch selbst verantwortlich. Hört sich einfach an, ist aber in der Praxis ein großer Schritt. Und da muss ich mich schon selber intensiver mit ein paar konkreten Fragen beschäftigen: Was erwarte ich von der Auszeit? Welche Erfahrungen möchte ich machen? Was traue ich mir zu? Was soll hinterher anders sein? …

Ohne Ziel(e) – und mögen sie auf den ersten Blick noch so klein/trivial sein – wird das Jahr potenziell zu einer Enttäuschung. In vielen Fällen heißt das Ziel: ich will mir über meine Berufsausbildung Klarheit verschaffen. Um hier weiterzukommen, brauche ich Kriterien oder Annahmen, die ich überprüfen kann. Praktika sind da sehr zu empfehlen. Hier kann ich in Tätigkeiten „reinschnuppern“ und mir ein umfassenderes Bild von der Praxis machen.

Hat nicht gepasst? Macht nichts! Auch eine solche Erfahrung hilft mir zu verstehen, was mir im Job gefällt, denn der ist ja die Summe vieler Teile. Und außer ein wenig Zeit habe ich nicht viel investiert. Dann gibt es noch die Variante „Raus aus der Komfortzone“: einfach mal mit ungewöhnlichen oder weniger naheliegenden Jobbereichen herumexperimentieren – eine Erfahrung ist es allemal.

Und wer weiß: vielleicht liegt mein(e) Beruf(ung) ja auch ganz woanders, als ich bislang vermutet habe!

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